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11.09.2019 | Neues von der Kunst -

Ausstellungseröffnung in der Verbandsgemeindeverwaltung

Schülerinnen und Schüler des Kunstschwerpunktes am Evangelischen Trifels-Gymnasium stellen ihre Arbeiten unter dem Titel „Landschaft – Wege zur Abstraktion“ im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung in Annweiler aus.

Bürgermeister Christian Burkhart wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, dass schon bei der Errichtung des Gebäudes auf einen sichtbaren Bezug zur umgebenden Landschaft geachtet wurde. So nimmt die Kunst am Bau von Karlheinz Zwick, die unter dem Gebäude durchfließende Queich durch farbig gestaltete Bodenplatten und eine Installation im Außenbereich auf. Ein großformatiges Triptychon des Künstlers zeigt eine neblig diffuse Trifelslandschaft. In diesen Kontext passen sich die gezeigten Werke der Schülerinnen und Schüler hervorragend ein.

Schulleiter Steffen Jung beleuchtete als Theologe den Bezug von Kunst und Religion. Der Kölner Künstler Gerhard Richter stiftete der Abtei Tholey drei Kirchenfenster für die frisch renovierte Abteikirche. In einem Interview bezeichnete Richter sich als nicht gläubigen aber religiösen Menschen. Drei Eigenschaften habe die Kunst mit der Religion gemein: die Suche nach Sinn und Deutung, das Spenden von Heil und Trost und die Idee des Schöpferischen. Auch die Wahrnehmung von Kunst erfordert einen kreativen Auseinandersetzungsprozess. Jung betonte, dass er genau diese drei Aspekte in der Ausstellung wiedererfinden könne.

Philipp Heintz skizzierte kurz die Geschichte der Landschaftsmalerei, die erst spät in der abendländischen Malerei Fuß fassen konnte. Ausgangspunkt für die Arbeit der Schülerinnen und Schüler war das Spätwerk Monets, dessen Farbauftrag immer gestischer, großflächiger und bewegter wurde. Wer seine Motive kennt – die Seerosenteiche und die japanische Brücke in seinem Garten - erkennt diese wieder. Die Landschaft selbst lässt sich nur noch erahnen.

Die jungen Künstler begaben sich gemeinsam hinaus und hielten die Landschaft der näheren Umgebung zunächst in Fotografien fest. Anknüpfend an die Betrachtung des Spätwerks von Monet, sollte nun eine Serie von Landschaftsdarstellungen geschaffen werden, die sich immer mehr vom Ausgangsmotiv entfernt und sich auf das Charakteristische des Anblicks konzentriert. Bei den freieren Werken ist der Betrachter herausgefordert, seine Seherfahrung am Bild anzuwenden und die Landschaft wieder aktiv vor seinem inneren Auge entstehen zu lassen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 23. September 2019 im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde zu sehen.