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11.11.2015 | Über Praktika -

Praesentation Betriebspraktikum

Südkorea, Afrika und Europa in Wörth am Rhein

Aus dem Praktikumsordner von Benedikt Gieger, 10b

Das Drehkreuz an Tor 9 bewegt sich. Der Werksausweis erlaubt dem Schüler den Zugang zum inneren Bereich des Werksgeländes. Es herrscht geschäftiger Verkehr. Unimog und MB-trac mit beladenen Anhängern fahren eilig umher. Neue LKW verlassen das Werk. 

Heute ist Mittwoch, der 8. Juli 2015. Benedikt Gieger, 15 Jahre alt, besucht die 
9. Klasse des Evangelischen Trifelsgymnasiums Annweiler. Die Faszination an Unimog begleitet ihn solange er zurückdenken kann. Nun bekam er die Möglichkeit, ein zweiwöchiges Praktikum bei der Daimler AG im Werk Wörth zu absolvieren, genau dort, wo Unimog entwickelt und produziert werden. „Die Technik und Geländefähigkeit des Unimog und die Innovationen in der Automobilbranche interessieren mich schon seit langem“, begründet er seine Entscheidung. Sämtliche Bücher über das Thema „Unimog“ hat er gelesen, die „Mercedes-Benz-Welt“ in Stuttgart und das Unimog-Museum in Gaggenau besucht er jährlich und beim Berufsinformationstag im Juni 2015 im Werk Wörth hat er sich bereits über die Berufsmöglichkeiten informiert. Sein Ziel steht fest.
An seinem Praktikumsarbeitsplatz im Büro der Vor- und Kostenstelle (VKP) angekommen, erarbeitet Benedikt zunächst eine Power-Point-Präsentation über die Bereiche der Mercedes-Benz Special Trucks (MBS). In seine Arbeit vertieft, merkt er nicht, dass sein Betreuer, Herr Alexander Hornung, zu ihm kommt: „Heute wirst du etwas ganz Besonderes kennenlernen“, verspricht er geheimnisvoll. Der Vorpraktikant Michael Matt, der im Herbst sein Studium im Fach Maschinenbau an der Dualen Hochschule in Karlsruhe beginnen wird, und er folgen dem Ingenieur. Sie sind neugierig auf das, was sie erwartet.
Gemeinsam fahren sie über die Bundesstraße in den Industriepark Wörth-Nord. An Tor 1 des Entwicklungs- und Versuchszentrums (EVZ) zeigt Alexander Hornung seinen Ausweis und kann passieren. Ein Strahlen huscht über Benedikts Gesicht. „Das war schon immer mein Traum“, flüstert er leise und kann es kaum abwarten, wie es weitergeht. Testfahrer Daniel erwartet schon die beiden Praktikanten und nimmt sie in einem Unimog 5023 mit zur Teststrecke.
Insgesamt vier Actros und Arocs werden bereits getestet. Staub wirbelt auf, es riecht nach heißen Reifen und Abgasen. „Fast wie bei der Formel 1“, lacht Michael Matt. „Parfüm für LKW-Liebhaber“, entgegnet ihm Daniel und erklärt: „Eigentlich ist alles, was im EVZ geschieht, top secret. Hier werden neue Fahrzeugmodelle, Innovationen und Sicherheitsanforderungen geprüft. Nur mit einer speziellen Genehmigung ist der Zutritt gestattet. Ihr habt jetzt die Möglichkeit, das alles zu sehen.“ Benedikt atmet tief ein. Er kann es kaum glauben, was er erleben darf. Freude, Stolz, Neugier und Spannung mischen sich. Trotzdem lässt er Michael Matt zuerst mit Daniel mitfahren. Währenddessen zeigt ihm Sascha Eisele, ein Mitarbeiter des EVZ, den Ablauf einer solchen Testfahrt, die Beschaffenheit der Teststrecke und das GPS-gesteuerte Computersystem, das die jeweiligen Fahrzeuge steuert und überwacht.
Nach etwa einer Stunde ist es dann so weit: Der Schüler darf mit dem Testfahrer den Unimog auf verschiedenen Schlechtwegstrecken, wie z. B. dem „Waschbrett“ und auf starken Spurrillen ausprobieren und so das Verhalten des Antriebsstrangs und die Fahreigenschaft testen. Daniel erklärt, dass durch die Konzeption der Stecken im EVZ viele verschiedene Straßenprofile weltweit und besondere geographische Bedingungen wie z.B. Wüsten-, Steppen- oder Gebirgslandschaften simuliert werden können. „So finden sich Südkorea, Afrika und Europa in Wörth wieder“, lacht er. Am Steilhang und in der Steilkurve fühlt sich Benedikt wie in einer Achterbahn. Sein Puls rast, das Herz klopft, Abenteuer pur! Daniel erklärt ihm alles ganz genau.Die Zeit vergeht wie im Flug. Schließlich kehren die beiden an den Ausgangspunkt zurück. Voller neuer Eindrücke verabschieden sich die Praktikanten von Daniel.
Beim Mittagessen gibt es Vieles zu berichten. Die Leidenschaft und Faszination Unimog lassen Benedikt nicht mehr los. Wird er sein großes Ziel erreichen?