Exkursion des GK Französisch 13

Anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager besuchte der französische Staatspräsident François Hollande am 26. April 2015 zusammen mit hohen Vertretern der Europäischen Union sowie Überlebenden der Shoa und Angehörigen von Opfern das frühere Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und gedachte der NS-Opfer. Hollande warnte vor dem Wiedererstarken von Antisemitismus und Rassismus und beschwor die europäische Zusammenarbeit: „Et c’est parce qu’en Europe le pire a été possible, que nous avons l’impérieux devoir de construire, nous les Européens, un monde meilleur". Die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen war in diesem Zusammenhang Unterrichtsthema, bildet sie doch die Grundlage für das Verständnis der heutigen Rolle beider Staaten im geeinten Europa. Zu Beginn des Schuljahres 2015/2016 führte uns eine Exkursion nach Frankreich.

Am Samstag, 19.9.2015 erreichten wir gegen 11 Uhr die Gedenkstätte im elsässischen Natzweiler-Struthof. Das Hauptlager, zu dem etwa 70 Außenlager zu beiden Seiten des Rheins gehörten, wurde seit Mai 1941 auf dem Mont-Louise in den Vogesen errichtet. Es ist das einzige deutsche Konzentrationslager auf französischem Boden. Bis Herbst 1944 waren etwa 52000 Menschen hier inhaftiert, von denen mehr als 22000 ermordet wurden – vor allem Juden, Roma und politische Gefangene. Das Lager war eines der mörderischsten der nationalsozialistischen Diktatur, abgesehen von den Vernichtungslagern wie Auschwitz-Birkenau, Treblinka u.a. Nach der Besichtigung der Gedenkstätte und des Besuchs des seit 2005 existierenden Europäischen Zentrums des deportierten Widerstandskämpfers (Centre européen du résistant déporté) fuhren wir nach Strasbourg, wo wir zu Fuß und per Bootsfahrt auf der Ill die historische Altstadt und das moderne europäische Viertel erkundeten. Das Flammkuchen-Essen im Vieux-Moulin in Lauterbourg bildete den Abschluss unserer Exkursion. Gegen 22 Uhr waren wir wieder in Annweiler. (Wg)